Ein Kommentar inkl. Realsatire
Wer einen Blog wie diesen hier betreibt, dem kann man wohl zu Recht unterstellen ein Mercedes Fan zu sein. Und wer einen Blog wie diesen mit Inhalten zu klassischen Mercedes Fahrzeugen füllt, der sollte sich auch als Verfechter der Mercedes Old- und Youngtimer bekennen. Beim Mercedes W220, der vierten S-Klasse Generation kommen mir jedoch starke Zweifel auf,
weiterlesen: 25 Jahre Mercedes W220 S Klasse. (K)ein Grund zum Feiern ? Jetzt abstimmen !ob es diese Baureihe je überhaupt verdient hat, in einem Atemzug mit seinen Vorgängern erwähnt zu werden.
Für mich gab es in der Mercedes PKW Historie einen gewaltigen Bruch, der von mir eigentlich verinnerlichten Werte und Traditionen. An aller erster Stelle stand immer die Qualität dieser Automobile, dicht gefolgt von ihren technischen Innovationen. Der Bruch ereignete sich mit meinem S210 E230 aus dem Baujahr 1998. Täglich durfte ich dem rostigen Verfall dieses Fahrzeug zuschauen. Trotz aller Bemühungen schien sich die Pest in der Karosserie nicht aufhalten zu lassen ! Selbst der legendäre, aber eben auch rostige Strich Acht schien gegen den S210 eher marginal befallen zu sein.
Wenn aber auch die absolute Oberklasse der 1998 erschienen vierten S Klasse Generation von dieser Pest betroffen ist, dann wundert es schließlich nicht, das auch eingefleischten Mercedes Fans erhebliche Zweifel aufkommen, ob sie bei dieser Marke noch immer so gut aufgehoben sind, wie sie es von einst gewohnt waren.
OK ! Mein persönlicher Blick auf das Jahr 1998. Damals fuhr ich einen Mercedes W124 200 D. Als Softwaremensch hatte ich es mit vielen freien KfZ Werkstätten zu tun. Zu dieser Zeit betrat ich das Büro eines Kunden in Essen Frohnhausen. Er betrieb dort eine Ein-Bühnen Kfz Bude in seiner Tankstelle. Er legte mir ein kleines Buch auf den Schreibtisch und sagte:
“Sie interessieren sich doch für so etwas – schenke ich Ihnen“
Das kleine Buch, noch heute im Bestand meiner Mercedes Druckerzeugnissammlung, stellte die neue S Klasse W220 vor und erklärte dem Leser, wo der neue technische Hammer hängt. Das Publikum musste von Cockpit Management und Data System, über Keyless Go, bis zu ZAS alles neu lernen. Und als Bewohner der Ruhrgebiets las ich einen, in meinen Augen recht arroganten, Satz zur neuen Klimatisierungsfunktion (Zitat):
Stellen Sie sich vor, der Fahrer fühlt sich wie auf Madeira, der Beifahrer wie in Marbella, die Fondpassagiere wie in Zermatt und in Wirklichkeit fahren alle durch Duisburg. Die Klimatisierungsautomatik und die auf Wunsch erhältliche Fontklimaanlage, lassen kaum einen Wunsch offen.
Offenbar war man der Meinung, Duisburg sei der klimatisch unbewohnbarste Fleck auf dem Planeten. Also mit der neuen S Klasse konnte man selbst an so abartigen Orten wie Duisburg überleben…
Ein paar Jahre später, als bei der Öffentlichkeit das Qualitätsproblem dämmerte, hätte man auch folgendes formulieren können:
Der Chauffeur hinter dem Lenkrand wundert sich, der Beifahrer ist erstaunt, der S-Klasse Käufer auf der Rückbank ärgert sich – denn Wirklichkeit rostet der Benz im Sindelfinger Zeitraffer vor sich hin !
Stellt sich also die Frage an die Leserschaft:
Kann man den W220 als Klassiker einstufen ? Oder haben diese Modell es nicht verdient ?
Ich jedenfalls habe mit meine Meinung zu diesem Automobil gebildet und werde im Laufe dieses Jubiläumsjahr das Modell W220 unter eine ganz spezielle Lupe nehmen. Wer am Thema mitlesen möchte, abonniert am Besten meine Facebookseite, denn da werden alle Veröffentlichungen des Blogs zuerst gepostet.
Schauen wir mal auf die medialen Reaktionen in der kommenden Zeit. Auch müssen wir uns überlegen, ob wir den W220 zur Bad Sassendorf Mercedes Motor Show zulassen sollen oder eben nicht !