Mercedes OM 654M. Power Diesel mit integriertem Startergenerator ISG und sein Urahn der OM 615 D22
Nach dem Stand der Dinge (Nov 2022) ist das Aus für den Verbrentnermotor besiegelt. Damit geht 2035 eine Industrieepoche zu Ende, die die Welt völlig auf den Kopf gestellt hat, den Grundstein für aller Hand Übel und Gutes gelegt hat.
Beim stöbern im Netz, stoße ich auf einen Artikel vom Mercedes Benz Passion Blog. Dort wird über das Mercedes Standard Dieseltriebwerk OM654 M berichtet, der wohl auch den Antrieb in der kommenden, letzten Verbrenner E Klasse W214/S214 übernehmen soll.
Wer hätte das gedacht, das man eine Tages, und der Tag ist nun gekommen, darüber grübelt, dass es von Mercedes Benz künftig keine neuen Entwicklungen im Bereich der Verbrennungsmotoren mehr geben wird.
Schauen wir auch auf die Motoren Nummern, die für Antriebe in PKS‘S vergeben werden, so befinden die sich alle im Bereich von 601 bis theoretisch 699. Dabei wird es wohl auch auf alle Ewigkeit bleiben, wenn das Ende der Dieselmotorenentwicklung bei Mercedes, im PKW Bereich eingeläutet wird.
Zuerst erschienen Benzinmotoren mit der Typenbezeichnung 220. Es war zur Zeit der Pontons in den fünfziger Jahren. Der erste Diesel, dessen Typenbezeichnung 220 D trug war der legendäre Strich Acht, der 1969 vorgestellt wurde. Allerdings teile er sich den Motoren Code mit dem etwas kleineren Bruder, dem OM 615. Nur der immer schon verwendete kleine Zusatz machte den Unterschied. Vollständig lautet die Bezeichnung für den 2197 cm³ OM 615 D22. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass der Zwozwanziger Diesel deutlich temperamentvoller zur Sache ging, als der hubraumschwächere 200er D
Physikalisch ist Beschleunigung die Änderung des Bewegungszustands eines Körpers. Das war aber 1969 den stolzen Neuwagenbesitzern, eines Strich Achters völlig schnuppe.
In den 53 Jahren, die zwischen diesen beiden Motoren liegen, hat sich natürlich derart viel getan, dass ein Vergleich beider Motoren nicht mal der berüchtigte Apfel -Birnenvergleich sein kann.
OM 615 D22 | OM654M |
Hubraum | 2197 cm³ | 1993 cm³ | |
Leistung KW/PS | 44/60 | 147/200 | 15KW elektro |
Drehmoment | 126 Nm | 440 Nm | 200 Nm aus E-Maschine |
Verbrauch | 9,5 L /100 | 6,0 (nach Erfbr.) | |
Beschleunigung 1-100 | (:-) so im die 35 Sec | 7,4 |
Am Nächsten kommen sich noch die Hubräume, alles Andere ist out of range ! Der integrierte Starter gibt dem OM 654 M weitere 15 Kw Leistung und mit 200 Nm mehr Drehmoment, als der Urahn zu stemmen vermochte. Ob man im Zusammenhang eines alten Mercedes OM615 D22 wirklich von Beschleunigung sprechen konnte, darüber darf trefflich gestritten werden. Jedenfalls stieg der Dezibelwert im Innenraum deutlich schneller, als das die Geschwindigkeit zulegte. Physikalisch ist Beschleunigung die Änderung des Bewegungszustands eines Körpers. Das war aber 1969 den stolzen Neuwagenbesitzern, eines Strich Achters völlig schnuppe.
Weil das Aus für die Verbrenner auf der EU Ebene besiegelt scheint, dürfte dieser Vergleich auch für den Anfang der Geschichte 220 D und das Ende als E 220d stehen.
So beeindruckend die Werte des modernen Diesels auch sein mögen, an das Flair, an das einmalige feeling eines Mercedes Benz 220 D/8 werden die aktuellen W213 wohl nie ran kommen. Werden diese Fahrzeuge je den Stellenwert eines Oldtimers besitzen ? Werden überhaupt solche Fahrzeuge in Zukunft aufbewahrt, oder werden sie alle in die Teile der Welt verschifft, in denen niemand ernsthaft über ein Zulassungsverbot für herkömmliche Dieselmotoren auch nur ansatzweise nachdenkt ?